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zum ZAM 2

Der Operationsspeicher vom ZAM 2 konnte 1024 Worte zu je 18 Bit speichern. Auf einem Draht hatten 576 Bit platz. Es waren also 32 Drähte nötig. Jeweils 2 in einer Kassette.
(Bild unten)
Ein zehnstelliger Zeitzähler bestimmte den Zeitpunkt, wann welches Bit am ausgewählten Draht ausgelesen oder verändert werden kann. Ungeänderte
Inhalte wurden automatisch wieder regeneriert. Dieser Zeitzähler wurde von einem Generator getaktet, dessen Frequenz der Folgezeit
dualer Werte auf den Drähten entsprach. ~ 500 khz / s Temperaturschwankungen veränderten die Draht- längen und damit die Folgezeit. Eine Meßkassette in der Mitte des
Stapels lieferte Korrekturwerte um die Taktzeiten wieder anzupassen.
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Mit den Justierschrauben (3)
wurde das Eintreffen der Informationen mit dem Zeitzählertakt abgeglichen.
Alle 32 Drähte wurden so zeitgleich eingestellt.
Dazu diente ein 2-Strahl Oszillograph. Mindestens wöchentlich
mussten in allen Kassetten überprüft werden, ob der
Pegel an den Empfangsspulen noch
ausreichten, um die Röhren sicher anzusteuern. Ursache
für ständige Verluste
waren die Drahthalterungen (4) aus Schaumstoff. Durch die
Gefügeänderungen haben sich die
Drähte am Schaumstoff verklebt und so die Nutzpegel
reduziert. Die Drähte wurden dann mit einer
Pinzette an den Halterungen bewegt, um die Verklebungen zu beseitigen.
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Dieser
Speicher
ähnelt in etwa der heutigen Festplatte. Nur die
Speicherkapazität war um Zehnerpotenzen davon entfernt.
Dafür hatte er aber eine
große Anzahl Magnetköpfe, die sich fest und sehr dicht
am rotierenden Zylinder mit der magnetisierbaren
Oberfläche befanden.
Die Magnetköpfe waren
in Gruppen so angeordnet, daß eine Parallelübertragung der
Daten möglich war.
Auch bei diesem Speicher gab es Einflüsse, die zum
Ausfall des Gerätes führten. In der Umgebung des
Hüttenbetriebes befand sich ferrormagnetischer Staub in der Luft, der
sich im Laufe der Zeit an den Magnetkopfspalten ablagerte und die induzierte Lesespannung
verringerte. Die Magnetköpfe mußten dann
ausgebaut, gereinigt und mit Hilfe einer Folie wieder
im vorgegebenen Abstand zur Magnetfläche montiert
werden.
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Das war der Grundbaustein des ZAM 2. Das Steckelement war austauschbar und universell so aufgebaut,
daß es in allen Teilen des Rechners Verwendung fand.
Die logischen Elemente für Verknüpfungen befanden
sich auf dem Steckmodul und wurden über Steckverbindungen
herausgführt. Jedes Steckelement hatte einen 40 poligen Stecher
für Ein- und Ausgangsbeschaltungen und zur Stromversorgung der
Röhren. Je nach Beschaltung wurden so Befehlsregister, Befehlszähler und das Rechenwerk realisiert. Bei 300 solcher
Elemente waren das 12 tausend Kotaktstellen, die sicher funktionieren
mußten. Jede Unsicherheit oder Alterung der Röhren
führte irgendwann zu falschen Ergebnissen oder zum
Ausfall der Anlage.
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